„Oskar! Ist das dein Ernst?“, fragt seine Frau Annerl mit aufgerissenen Augen. Das letzte Projekt ist noch gar nicht lang her. Erst vor drei Monaten war endlich Schluss. Wochenlang wurde gebaggert, gebuddelt, gebaut und wieder umgebaut. Der Opa Oskar hatte sich schon immer einen Teich im Garten gewünscht. Zugegeben lässt sich das Ergebnis wirklich sehen. Der Opa hat sich lang gespielt. Mit kleinen Details ist der Teich jetzt aber ein lieblicher Anblick geworden.
Wenn die Enkelkinder zu Besuch sind, dann dürfen sie mit Opa die Fische füttern. Das ganze spielt sich dann zeremoniell ab. Der Opa erzählt ihnen Geschichten, die von Fischen handeln und die Kinder werden in die Abenteuer miteingebunden. Nach dem Füttern sitzen alle drei dann auf der Bank und schauen ihnen zu. Ein idyllisches Bild geben sie ab.
Allerdings ist durch den Teichbau richtig viel Erde übrig geblieben. Das lässt dem Opa keine Ruhe. Lang hat er überlegt und überlegt… was könnte er mit dem monströsen Erdhaufen anstellen? Die Oma hat gehofft, sie entsorgen ihn, jemand holt ihn ab oder sie verschenken ihn. Eines Nachts hat der Opa jedoch einen Einfall. Er ist so aufgeregt, dass er nicht mehr schlafen kann. Er sitzt in der Küche und schreibt alles auf. Als Annerl aufsteht und ihn sucht, findet sie ihn mit diesem Blick. Da weiß sie Bescheid. Er ist nicht mehr davon abzubringen. Was immer er auch vor hat.
Er erklärt ihr, dass er die beste Idee seines Lebens hat. Der Erdhügel sei perfekt für ein Spielhaus für die Kinder. Er würde ihnen ein Holzkinderspielbaumhaus darauf bauen. Mit Rutsche, Spielturm, Kletterwand, Hängebrücke, Schwingleiter, Schaukel und Spielküche und Sandkasten, … „Annerl! Das wird toll! Du wirst schon sehen!“ sagt er und strahlt über das ganze Gesicht. Während er ins Bad geht, lässt sich seine Frau langsam auf den Stuhl nieder. Sie ist nicht ganz so begeistert wie Oskar. Denn sie weiß, dass die Ideen vom Opa oft toll sind, aber mit der Umsetzung, naja…da haperts noch ein bisschen.